Gelübde

Gelübde

* * *

Ge|lüb|de [gə'lʏpdə], das; -s, - (geh.):
feierliches [durch einen Eid bekräftigtes] Gelöbnis:
in seiner Not tat er ein Gelübde; das Gelübde brechen.
Syn.: Schwur, Versprechen.
Zus.: Ehegelübde.

* * *

Ge|lụ̈b|de 〈n. 13feierliches Versprechen (an Gott) ● das \Gelübde der Armut, des Gehorsams; ein \Gelübde ablegen, erfüllen [→ geloben]

* * *

Ge|lụ̈b|de , das; -s, - [mhd. gelüb(e)de, ahd. gilubida, zu geloben] (geh.):
feierliches [vor Gott abgelegtes] Versprechen:
ein stilles, heiliges G.;
das G. der Armut, der Keuschheit;
sein G. erfüllen, halten, verletzen, brechen;
die ewigen G. (kath. Kirche; die Ordensgelübde) ablegen;
an, durch ein G. gebunden sein;
die Nonne wurde von ihrem G. befreit.

* * *

Gelübde,
 
lateinisch Votum, in den Religionen ein feierlich Gott oder bei Gott gegebenes Versprechen, in dem sich der Gelobende zu etwas verpflichtet, besonders beim Eintritt in eine religiöse Gemeinschaft. - In der katholischen Kirche ist ein Gelübde (zeitlich begrenzt oder lebenslänglich bindend) ein Gott gegebenes Versprechen, ein Leben in besonderer Verantwortung vor Gott beziehungsweise in authentischer christlicher Existenz zu führen, realisiert v. a. im Mönchtum und Ordensleben, als dessen verbindliches Kerngelübde seit dem Mittelalter. Gehorsam, Armut und Ehelosigkeit (die Evangelischen Räte) gelten, an denen sich auch die Konstitutionen der weltlichen Institute ausrichten. Die evangelischen Kirchen betonen die Erfüllung der allgemeinen christlichen Pflichten als Grundlage für das Leben eines jeden Christen, kennen in den Kommunitäten auch besondere geistliche Versprechen, jedoch keine Gelübde im kirchenrechtlichen Sinn. - Nach österreichischem Recht ziehen die nach katholischem Kirchenrecht gültig abgelegten ewigen Gelübde eine Einschränkung der zivilrechtlichen Handlungsfähigkeit nach sich (Unfähigkeit, Eigentum zu erwerben, zu erben oder einen letzten Willen zu errichten).
 
 
Leidenschaft für Gott. Ehelosigkeit, Armut, Gehorsam, bearb. v. J. Bours u. F. Kamphaus (81991).

* * *

Ge|lụ̈b|de, das; -s, - [mhd. gelüb(e)de, ahd. gilubida, zu ↑geloben] (geh.): feierliches [vor Gott abgelegtes] Versprechen: ein stilles, heiliges G.; Jener Geist war vor hundert Jahren eine Dame des Hofes und soll, obwohl ein religiöses G. es ihr verbot, einen Tenor geliebt haben (H. Mann, Stadt 78); das G. der Armut, der Keuschheit; Einmal hatte sie ein G. zur hl. Apollonia getan (Andres, Die Vermummten 14); Sie tat im Stillen ein G. Zenaide sollte zu Weihnachten ein Telefon erhalten (A. Kolb, Daphne 8); sein G. erfüllen, halten, verletzen, brechen; die ewigen G. (kath. Kirche; die Ordensgelübde) ablegen; an, durch ein G. gebunden sein; die Nonne wurde von ihrem G. befreit.

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gelübde — Gelübde. Der Schiffer, vom Sturme in ein unbekanntes Meer verschlagen, der Pilger in finsterer Nacht auf rauhen Pfaden, der Wanderer in der Wüste, der die Oase und die labende Cisterne verfehlt, der Kranke an der Todespforte, wendet sich in… …   Damen Conversations Lexikon

  • Gelübde — Gelübde,das:1.⇨Versprechen(1)–2.einG.ablegen/leisten/tun:⇨versprechen(I,1) Gelübde→Versprechen …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Gelübde — (Votum), 1) jedes feierliche Versprechen an Gott, etwas zu thun od. zu lassen, z.B. bei der Taufe, Confirmation, Beichte: 2) Zusage od. Versprechen, ein gewisses willkührliches, von Gott nicht gefordertes Verhalten zur besonderen Verehrung Gottes …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gelübde — (lat. Votum) heißt im allgemeinen jedes mit einer gewissen Feierlichkeit gegebene Versprechen, im besondern aber ein der Gottheit geleistetes Versprechen, die Zusage einer Leistung des Menschen für den Fall der Gewährung einer Bitte.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gelübde — Gelübde, lat. vota als freiwillige Selbstverpflichtungen zu Gottes Ehre, Gatten die Hebräer, bei denen das G.opfer sowie das Nasiräat, d.h. das G., sich von allen berauschenden Getränken zu enthalten, die Haare wachsen zu lassen und keinen todten …   Herders Conversations-Lexikon

  • Gelübde — ↑Votum …   Das große Fremdwörterbuch

  • Gelübde — Sn std. (11. Jh.), mhd. gelübede, ahd. gilubida Stammwort. Verbalabstraktum zu geloben. ✎ RGA 10 (1998), 662 664. deutsch s. geloben …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Gelübde — »(Gott oder bei Gott gegebenes) Versprechen«: Das Substantiv mhd. gelüb‹e›de, ahd. gilubida gehört zu dem unter ↑ loben behandelten Präfixverb »geloben« und meint eigentlich »Gelöbnis« …   Das Herkunftswörterbuch

  • Gelübde — Ein Gelübde (von althochdeutsch gilubida: „geloben“) ist ein feierliches abgelegtes Versprechen, sich an eine Regel zu halten oder einen Vorsatz (zum Beispiel eine Pilgerreise) zu erfüllen. Der Begriff wird häufig im religiösen Zusammenhang… …   Deutsch Wikipedia

  • Gelübde — 1. Gelübde bricht alle Rechte. (S. ⇨ Gedinge 1 u. 3.) – Graf, 24, 263. Mhd.: Glübde bricht alles recht. (Rössler, I, 105.) 2. Gelübde bricht Landrecht. – Pistor., IX, 71; Simrock, 3368. 3. Gelübde macht Schuld. – Körte, 1991. 4. Heimlich Gelübde… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”